Es geht nicht um die Wurst. Es geht um den Käse. Und die Menschen, die ihn machen. Und die, die über das Ganze schreiben und davon berichten.
Ein grundlegender Fakt des “Bauernlebens” ist es ja, dass man sehr viel Zeit am Hof verbringt. Denn Pflanzen – und vor allem die lieben Tiere – müssen ja täglich umsorgt werden. Zu Omas Zeiten war das noch kein Problem. Denn keiner hatte Geld für Urlaub. Die wussten nicht mal was das war...
Doch mir persönlich geht es bei dem Thema weniger ums Urlaub machen im Sinn von “mal Ausspannen”. Ich darf mir mein Leben am Hof ja ziemlich frei selbst gestalten und genieße zum Beispiel das Melken, Unkraut jäten im Garten, Bienenstöcke kontrollieren, oder Arbeiten im Weinberg, genauso wie das in der Hängematte faulenzen. Was mir am Hofleben fehlt, ist nicht die “Work-Life-Balance”, wie das so schön heißt. Nein. Ganz im Gegenteil.
Was mir fehlt ist die große weite Welt.
Klar, es gibt tolle Dokumentarfilme und Bücher soviel ich will. Aber das wahre Leben da draußen. Das Menschen-Begegnen. Das fehlt. Wenn man allein im Weinberg steht. Und deshalb bin ich so froh, dass Patrick Weine macht.
Denn die Weine locken Menschen an.
Viele tolle, interessante Menschen.
Eine davon ist Ursula Heinzelmann.
Sie hat Patrick dieses Frühjahr in Berlin kennengelernt. Im Internet findet ihr sie übrigens unter ihrem Künstlernamen Heinzelcheese.
Und Ende April kam sie nach Dornach. Was für ein Tag!
Wir haben uns einen Heinzelcheese-Tag ausgedacht und ausgewählt Biokäse-Produzentinnen aus der Region Trentino-Südtirol eingeladen. Mit von der Partie waren Elisabetta Foradori von Foradori Alimentari in Mezzolombardo (Trentino) und Sabine Tasser von der Natursennerei Unterhuber in Raischach bei Bruneck, Südtirol.
An dem Tag haben wir so viel Käse verkostet und gegessen und vor allem genossen wie sonst in einem Monat. Herrlich – wir lieben Käse.
Abends haben wir dann sogar einen Heinzelcheesetalk im neuen Verkostungsraum veranstaltet und ganz viel über gereifte Frischkäse (franz. fromages lactiques) gelernt. Und natürlich über Käse-Sensorik im Allgemeinen und Käse mit allen Sinnen genießen und mit Wein kombinieren im Besonderen.
Das Ganze hätte eine Stunde dauern sollen.
Am Ende waren’s fast zwei.
Ich hätte nicht gedacht, dass man mit 4 Stückchen Käse und 4 Schlückchen Wein so viel Inhalt teilen kann.
Die Teilnehmer waren am Ende genauso begeistert und glücklich wie ich.
Alles schrie nach Wiederholung.
Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Heinzelcheesetalk in Dornach. Darauf, wenn Ursula wieder im Lande ist.
Und vielleicht find’ ich ja jemanden, der meine Ziegen melkt und die Hühner füttert, dann fahr ich zu ihr nach Berlin. Am liebsten im November zur Cheese Berlin.
Heinzelcheese,
das ist die Berlinerin Ursula Heinzelmann, Käseforschende, -schreibende („Vom Käsemachen“) und Kuratorin der Cheese Berlin, ein alljährlicher Markt und Forum in der Berliner Markthalle Neun, um die Welt mithilfe von Käse zu verstehen und gestalten.
Karoline und ihre Ziegenmilch
So ein Käse!! Diese Exklamation kann, je nach Betonung, sehr verschieden interpretiert werden. Hier liegt die Betonung natürlich auf dem So!
Ich liebe Käse. Vor allem echten, handgemachten Biokäse. So wie meinen Frischkäse aus Ziegenmilch, den ich im Sommer oft mache, wenn meine 3 Ziegen viel Milch geben. Frag mich danach, wenn du in Dornach bist! Wenn du Glück hast, lass ich dich ein Stück davon probieren. Aber Achtung: Sucht-Gefahr!!